Weichmacher: Eine Herausforderung für Klebungen
Was sind Weichmacher?
Weichmacher sind chemische Substanzen, die einigen Kunststoffen zugesetzt werden, um sie flexibler und weniger spröde zu machen. Diese Substanzen werden in den Kunststoff eingearbeitet, um die Elastizität und Biegsamkeit des Materials zu erhöhen. Weichmacher können auch als Plastifizierungsmittel bezeichnet werden.
Wo kommen Weichmacher vor?
Bei der Herstellung von Schmelzklebstoffen werden Rohstoffe wie Basispolymere, Harze, Weichmacher und Additive bei hohen Temperaturen miteinander vermischt. Die Weichmacher, darunter typischerweise medizinisches oder technisches Weißöl sowie Polyisobutylen (PIB), werden in die Basispolymere eingearbeitet, um die gewünschte Flexibilität des Endprodukts zu erzielen.
Weichmacher sind natürlich auch in zu klebenden Substraten enthalten. Auch wenn Weichmacher grundsätzlich nützlich in ihren Eigenschaften sind, können sie in Bezug auf Klebungen problematisch sein. Dies insbesondere aus zwei Gründen:
Migration: Weichmacher können aus Kunststoffen / Substraten migrieren und in benachbarte Materialien / Klebstoff eindringen. Wenn ein Klebstoff auf eine Oberfläche aufgetragen wird, kann der Weichmacher aus dem Kunststoff in den Klebstoff diffundieren. Damit verändert der Klebstoff seine Eigenschaften und wird weicher. Er verliert seine Kohäsion (innere Festigkeit).
Oberflächenkontamination: Der Weichmacher unterwandert die Klebstofffuge. Hier verliert der Klebstoff seine Adhäsion zum Substrat. Es kommt zum Abschwitzen durch die entstehende Grenzschicht des Weichmachers. Wenn Weichmacher aus Kunststoffen auf die zu verklebenden Oberflächen gelangen, können sie die Haftung des Klebstoffs auf diesen Oberflächen beeinträchtigen, indem sie eine schmierige oder ölige Schicht bilden, die die Adhäsion verhindert.
Um Klebungen vor den negativen Auswirkungen von Weichmachern zu schützen, ist die Auswahl geeigneter Klebstoffe von entscheidender Bedeutung. Reaktive Schmelzklebstoffe oder ausgewählte Polyamide können beispielsweise verwendet werden, da sie gegenüber Weichmachern kompatibler sind. Dies ist besonders wichtig in Branchen wie der Automobilindustrie und der Medizintechnik, in denen Kunststoffe mit Weichmachern weit verbreitet sind.
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