Bruchbilder bei Klebungen: Was sie über die Verbindung aussagen

In der Welt der Schmelzklebstoffe sind Bruchbilder ein wichtiger Indikator für die Qualität und Belastbarkeit einer Klebung. Sie geben Aufschluss darüber, wie und warum eine Verbindung versagt hat – und damit wertvolle Hinweise für Optimierungen. Es gibt drei grundlegende Formen von Bruchbildern: den Adhäsionsbruch, den Kohäsionsbruch und den Substratbruch.

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1. Adhäsionsbruch – Wenn die Haftung versagt

Ein Adhäsionsbruch tritt auf, wenn der Klebstoff die Haftung zu einer der Klebeflächen verliert. In der Praxis zeigt sich dies, wenn der Klebstoff sauber auf einer Seite haftet, während die andere Fläche komplett frei bleibt. Mögliche Ursachen sind unzureichende Oberflächenvorbereitung, falsche Klebstoffwahl oder eine unzureichende Anpresskraft während des Klebevorgangs.

2. Kohäsionsbruch – Wenn der Klebstoff nachgibt

Beim Kohäsionsbruch reißt der Klebstoff selbst. Beide Substrate behalten eine Klebstoffschicht, die Bruchfläche liegt also innerhalb des Klebstoffes. Dies deutet darauf hin, dass die Klebkraft innerhalb des Materials nicht ausreichend war, um der Belastung standzuhalten. Gründe können unter anderem eine zu geringe Aushärtezeit, ein ungeeigneter Klebstoff oder extreme mechanische Belastung sein.

3. Substratbruch – Wenn das Material schwächer ist als die Klebung

Ein Substratbruch ist ein Zeichen für eine optimale Klebung, denn hier versagt nicht der Klebstoff, sondern das Substrat selbst. Die Klebstoffverbindung übersteigt die Festigkeit des verwendeten Materials. Dies ist oft das gewünschte Ergebnis, besonders in Anwendungen, die hohe Anforderungen an die Klebekraft stellen.

Fazit: Bruchbildanalyse als Schlüssel zur Prozessoptimierung

Die Analyse von Bruchbildern hilft, Fehlerquellen in Klebeprozessen zu identifizieren und gezielt Maßnahmen zu ergreifen. Ob durch die Wahl des richtigen Schmelzklebstoffs, eine verbesserte Oberflächenbehandlung oder die Optimierung von Anpressdruck und Aushärtezeit – jedes Bruchbild liefert wertvolle Erkenntnisse, um die Qualität Ihrer Klebungen nachhaltig zu steigern.

Heike Lau

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