Wie funktioniert eine Heißklebepistole und wer hat sie erfunden?

Die Heißklebepistole, auch bekannt als Heißkleberpistole oder Heißklebergerät, ist ein unverzichtbares Werkzeug für Industrie und Bastler gleichermaßen. Geliebt von einigen, verabscheut von anderen, wird sie dennoch früher oder später von jedem benutzt. Aber wer hat diese nützliche Erfindung eigentlich gemacht und wie kam sie zustande?

Polygun

George Schultz wird in einem Nachruf von der Boston Globe als „Erfinder der ersten industriellen Heißklebepistole“ bezeichnet. Laut dem Globe gründete er 1954 in Boston Industrial Shoe Machinery, das er 1973 an 3M verkaufte. Irgendwo auf dem Weg erfand er die Polygun, die „erste industrielle Heißklebepistole“. 3M stellte Heißklebepistolen unter dem Namen „Polygun“ her, bis sie 2006 den Namen in „Scotch-Weld“ änderten.

Das früheste verwandte Patent, das sich für George Schultz finden lässt war für eine Vorrichtung zur Abgabe von thermoplastischem Material. Es wurde am 2. Juni 1971 erteilt. Das Diagramm zeigt eine Heißklebepistole mit Abzug, aber der Klebstoff wird in einem internen Reservoir gehalten und nicht durch Stäbchen zugeführt. Obwohl Herr Schultz sicherlich der Erfinder einer Heißklebepistole war, war er kaum der Erfinder der Heißklebepistole.

Plastikextrusionspistole

Vielleicht war die früheste Proto-Heißklebepistole diese Plastikextrusionspistole, die 1949 von William R. Myers und Albert S. Tennant erstellt wurde. Das Gerät wurde entwickelt, um Kunststoff zu schmelzen und auf Angelhaken aufzutragen, um Fliegen für das Angeln herzustellen. Der Kunststoff wurde in das Gerät als Bänder zugeführt und nicht als Stäbchen, und es wurde kein thermoplastischer Klebstoff verwendet. Trotzdem sind viele Teile und Komponenten einer modernen Heißklebepistole vorhanden, und spätere Erfinder bezogen sich in ihren Patenten häufig auf die Plastikextrusionspistole von Myers und Tennant.

Wie bei jeder Erfindung ist es vielleicht sinnlos, ihre Erfindung auf eine einzige Person zurückzuführen. Die Heißklebepistole basiert auf einer Reihe von Teilen und Komponenten, wie der Entwicklung von Thermoplasten, der Evolution von Kunststoffextrusionspistolen und dem gesellschaftlichen Bedarf an einem tragbaren Gerät, das all dies erreicht. Die Heißklebepistole, die wir alle kennen und lieben, weist eine Vielzahl von Merkmalen und Verbesserungen auf, die in den frühesten Versionen nicht vorhanden waren.

40 Jahre Klebecolt

Heinz Bühnen machte 1975 eine Reise über den „großen Teich“ nach Amerika. In den USA begeisterte den technikaffinen Sohn des Firmengründers Heinrich Bühnen etwas ganz Neues: Der so genannte Klebe-Colt – eine Schmelzklebstoffpistole für Klebe-Sticks. Der Klebe-Colt gilt in Deutschland somit als Urahn aller Heißklebepistolen.

1976 führte er als erster diese Stickpistole in den deutschen Markt ein. Damals eine absolute Innovation in Deutschland! So viele Jahre später sind die praktischen Geräte aus der Industrie und dem Handwerk, aber auch dem DIY Markt nicht mehr wegzudenken. Die Klebepistolen sind dabei „erwachsen“ geworden: Inzwischen gibt es Geräte, die im Vergleich zu den Anfängen große Mengen und Klebstoffkerzen mit bis zu 18mm im Durchmesser verarbeiten können.

Eine Übersicht unser aktuellen Stickpistolen

Heike Lau

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