Raupendüsen
Kegeldüse, Rohrdüse, Düsenkegel (mit Kapillar), Rundrohrdüse, Flachrohrdüse oder Raupendüse – die Namen sind vielfältig.
Im Prinzip passiert bei allen Raupendüsen das Gleiche: Eine Klebstoffraupe wird ausgeformt. Wie gesagt, im Prinzip – Die Realität ist wesentlich vielfältiger.
Alle Handgeräte und Auftragsköpfe brauchen zum Aus- bzw. Auftrag des Klebstoffes eine Düse. Die Auswahl der Düse richtet sich nach der Anwendung, dem eingesetzten Schmelzklebstoff und der Auftragsart.
Aufbau einer Düse
Zur Austrittsöffnung ist die Düse verjüngt. Daraus ergibt sich häufig eine Kegelform. Bei einer Düsenöffnung wird ein Innen – und Außendurchmesser angegeben.
Der Innendurchmesser bestimmt die Austragsmenge des Schmelzklebstoffes.
Richtlinie: Kleiner Durchmesser – weniger Klebstoff,
großer Durchmesser – mehr Klebstoff.
Als groß wird ein Durchmesser bezeichnet, der 3,0 mm hat.
Kleine Durchmesser unter 0,5 mm können kritisch sein. Bei der Arbeit mit kleinen Durchmessern muss ein Hot Melt verarbeitet werden, der eine niedrige Viskosität hat. Häufig braucht es einen hohen Druck um einen sauberen Auftrag zu fahren. Der Druck lässt sich an einem Schmelzgerät einstellen.
Bei kleinen Durchmessern braucht die Düse einen vorgelagerten Filter, der die Gefahr einer Verstopfung verringert. Zum Schutz kann ein Kopffilter oder ein Schlauchfilter verbaut werden.
Für ein besseres Abrissverhalten des Schmelzklebstoffes enthalten einige Düsenmodelle einen Kapillareinsatz. Kapillare sind Röhrchen mit einem kleinen Innendurchmesser und einer dünnen Wandstärke.
Je dünner die Wandstärke, desto besser der Fadenabriss.
Zum Schutz der Kapillare und der Düsenspitze sind einige Modelle mit einem Kragen ausgestattet.
Werkstoffe: Messing und Edelstahl
Stahl, Edelstahl, Aluminium und Messing kommen in der Düsenfertigung als Material zum Einsatz. Stahl, Aluminium und Kupferwerkstoffe haben ihre Vor- und Nachteile.
Als Beispiel: Messing ist eine goldfarbene Legierung aus Kupfer und Zink. Mit den Mischungsverhältnissen variiert die Farbe des Messings von Goldorange bis Hellgelb.
Messing bietet sich mit seiner sehr guten Wärmeleitfähigkeit von 120 Watt (W/(m*K) als Düsenmaterial an. Somit kann eine ausreichende Temperatur für den Klebstoffauftrag erhalten werden. Allerdings ist Messing nicht verschleißbeständig, da das Material relativ weich ist. Diese Düsen werden hauptsächlich bei Handgeräten oder Stickpistolen eingesetzt.
Edelstahl ist härter als Messing und demzufolge belastbarer. Die Wärmeleitfähigkeit ist mit 15 Watt (W/(m*K) vergleichsweise gering. Wegen der schlechten Leitfähigkeit sind Düsen aus diesem Material daher kürzer als Messingdüsen. Edelstahldüsen werden viel zusammen mit Auftragsköpfen verbaut. Als Isolationsmaterial für die Düse werden bei einigen Varianten Silikonmäntel auf den Edelstahlkörper aufgesetzt.
Verschleiß der Düse
Düsen sind Verschleißteile. Für einen sauberen Auftrag sollten sie regelmäßig von Klebstoffresten gereinigt werden. Wenn z. B. die Raupe aus dem Auftragskopf nicht mehr gerade ist, ist es an der Zeit, die Düse zu ersetzen.
Verschleiß an der Innenbohrung entsteht durch das „Auswaschen“ durch den Schmelzklebstoff. Von außen wird die Düse durch Kontakt mit den Materialien abgerieben. Wie Schmirgelpapier wirken als Beispiel Papier oder Kartonagen auf die Ränder der Düse.
Bei Handpistolen, welche mit Kontakt zum Material geführt werden, lässt sich nach längerem Gebrauch anhand des Verschleißes sogar die Lieblingsauftragsrichtung des Benutzers erkennen.
Raupendüse HB 220 neu |
Raupendüse HB 220 schräg abgeschliffen |