Polyamid-Schmelzklebstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe
Ressourcenschonender Umgang und Nachhaltigkeit bei den eingesetzten Produkten sind auch beim Einsatz von Schmelzklebstoffen machbar. Hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen, wie den Diemerfettsäuren aus Rizinusöl und Rapsöl weisen Polyamide (PA) schon unformuliert, Eigenschaften vorzüglicher Schmelzklebstoffe auf. Eingesetzt werden PA-Schmelzklebstoffe vor allem in Feldern mit hohen Anforderungen: Zum Beispiel bei Montage von technischen Bauteilen, Elektronikmontage, Automobilbau und der Schuhherstellung.
Bezogen auf ihre Viskosität haben viele Polyamide eine sehr hohe Wärmestandfestigkeit (bis zu 180°C) und dies bei ausgezeichneter Tieftemperaturflexibilität. Speziell entwickelte Typen bestehen die im Automobilbereich durchgeführten Prüfungen bei Temperaturen von -35 bis +135 °C.
Spezielle Polyamide, wie unser Typ C0460, sind sogar resistent gegen Chemikalien in chemischen Reinigungen und eignen sich dadurch zum Einsatz auf Textilien. Die flammhemmenden Eigenschaften vieler Polyamide können genutzt werden, wo andere Schmelzklebstoffe mit aufwendigen Verfahren flammhemmend ausgerüstet werden müssten.
Besondere Eigenschaften brauchen auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit
Vorteile von Schmelzklebstoffen auf PA-Basis
- Viele PA-basierte Klebstoffe bieten eine hohe Wärmestandfestigkeit bei gleichzeitiger Kälteflexibilität
- PA-Klebstoffe sind überwiegend resistent gegen viele Chemikalien
- Flammhemmende Eigenschaften möglich
Bei der Verarbeitung der Polyamide sollten bestimmte Bedingungen beachtet werden:
So sollten Polyamide vor dem Einsatz unter Ausschluss von Feuchtigkeit gelagert werden, da sie im Laufe von 24 Stunden 0,1-2% Wasser aufnehmen können,. Deshalb werden die Polyamide in speziellen, feuchtigkeitsdichten Verpackungen ausgeliefert. Nach Anbruch sollte die Restmenge weiterhin in einem feuchtigkeitsdichten Behälter gelagert werden.
Wird diese Bedingung bei der Lagerung nicht eingehalten, kann es beim Aufschmelzen zu einem Schäumen kommen, wenn ab etwa 100°C das Wasser zu verdampfen beginnt. Das beeinträchtigt zwar nicht unmittelbar die Qualität der Verklebung, beeinflusst aber den Klebstoffauftrag; dieser kann dadurch „unsauber“ werden und so die Verklebungsqualität mittelbar beeinflussen.
Aufgrund der z.T. hohen Viskositäten von PA-Schmelzklebstoffen empfiehlt sich überdies der Einsatz von Auftragsgeräten mit Zahnradpumpe, wenn punktgenau aufgetragen werden soll.