Adhäsion
Adhäsion beschreibt die Fähigkeiten, zweier Stoffe aneinanderzuhaften. Sie ist die Summe aller Anziehungskräfte, die zwischen zwei verschiedenen Werkstoffoberflächen wirken.
Dies sind hauptsächlich physikalische Wechselwirkungen (Van der Waals Kräfte, Wasserstoffbrückenbindungen, etc.).
Bei reaktiven Schmelzklebstoffen können chemische Bindungen zur Substratoberfläche auftreten. Diese sind im Vergleich viel stärker als die physikalischen Wechselwirkungen, der nicht reaktiven Schmelzklebstoffe.
Abbildung 1: Erklärung der Adhäsion
Für die Ausbildung von Adhäsion ist die physikalische Wechselwirkung zwischen Klebstoff und Substrat die wesentliche Voraussetzung, dabei müssen sich Klebstoff und Fügeteil auf unter 1 nm innerhalb der offenen Zeit des Klebstoffes annähern.
Abbildung 2: physikalische Wechselwirkungen zwischen Klebstoff und Substrat
Die besondere Herausforderung bei Schmelzklebstoffen ist die rasch zunehmende Viskosität nach der Applikation. Die dann die Benetzung und damit die Distanzüberbrückung des genannten 1nm des zweiten Fügeteils erschwert.
Neben dem Fügen innerhalb der offenen Zeit, ist Druck auf die zu fügenden Substrate ein gewichtiger Faktor im Kleben mit Schmelzklebstoffen.
Einen zusätzlichen Beitrag kann die mechanischen „Adhäsion“ oder mechanische Verankerung leisten. Hier geht man davon aus, dass der Klebstoff in winzige Poren und Unebenheiten des Fügeteils eindringt und so an diesem festhält.
Die Adhäsion wird immer noch wissenschaftlich erforscht, und wird aktuell mit unterschiedlichen Theorien beschrieben, da die Abhängigkeiten zwischen den Klebstoffsystemen und den Fügeteiloberflächen sehr komplex sind.