Chronik
Werkstatt "Am Deich 100"
Dem wachsenden Ansehen entsprach 1932 der Umzug der Familie Bühnen und des Büros aus der Neustadt an die Obernstraße 47, einer repräsentativen Adresse an der Hauptstraße mitten im Zentrum Bremens. Die Werkstatt richtete Bühnen in einer ehemaligen Tischlerei Am Deich 100 ein. Es wurden unter anderem Maschinen für die Kaffeeröstereien und Spezialmaschinen für die Polstereibetriebe gebaut und instandgesetzt.
Matratzenfüllmaschinen
Aus der kleinen handwerklich betriebenen Werkstatt wurde ein Fabrikationsbetrieb mit mehreren Mitarbeitern. Da mehr Raum für die Produktion benötigt wurde, erfolgte 1929 der Umzug in ein größeres Gebäude an der Osterstraße 29.
Über die Auftragsarbeiten lernte Heinrich Bühnen den in der Nachbarschaft ansässigen Drahtmatratzenhersteller Heinrich Kerker, am Neustadtswall 61 b, in Bremen, kennen. Kerker ließ bei ihm 1929 eine amerikanische Matratzenfüllmaschine nach deutschem Standard umbauen. Für die Füllung der Matratzen wurde gezupftes Material, wie Wolle, Seegras oder andere Pflanzenfasern, verwendet, das auf einer Art Tablett in einen Jute- oder Leinensack geschoben wurde. Auch die Zupfmaschinen baute Bühnen.
… Eiergerichte – morgens, mittags, abends
In jenen ereignisreichen, von der Begeisterung für alles Neue, für Ideen und Initiative, dominierten Tagen, meldete Heinrich Bühnen am 3. September 1928 eine eigene Maschinenschlosserei an der Großen Johannisstraße 227 als Gewerbe an und legte damit den Grundstein für den in kurzer Zeit erfolgreich wachsenden Fabrikationsbetrieb.
Auf einer gebrauchten Drehbank führte er zunächst Reparaturen aus. Es sprach sich herum, dass der Tüftler auch komplizierte Aufgaben zu lösen verstand. Neben den üblichen Maschinenbauarbeiten spezialisierte er sich auf Sonderanfertigungen, wie Kaffeeröst-, Kaffeesortier- und -wiegegeräte, auch pneumatische Kaffeetransportanlagen sowie Werkzeugmaschinen, zum Beispiel für die Holzmodellherstellung, und Torfaufbereitungsmaschinen.
Maschinen- und Fahrzeugschlosserei Bühnen & Tessari
Seit 1924 wurde die Maschinen- und Fahrzeugschlosserei Bühnen & Tessari im Bremer Adressbuch, und auch im Branchenverzeichnis unter den »Maschinenfabriken«, geführt, war aber weder bei der Handelskammer noch bei der Gewerbekammer angemeldet.
Der Glaube an den Fortschritt
Heinrich Bühnen und sein Partner Tessari glaubten an den Fortschritt. 1922 oder 1923 übernahmen sie die Schlosserei von Johannes Caspar Cornelius Koot an der Buchenstraße 48 und führten den Betrieb, verbunden mit einem Handel für Maschinen und Fahrzeuge, weiter.